“Nicht nur ob, sondern auch wann”: Die Bedeutung der sequenziellen Analyse der Täter-Opfer Interaktion für die Ermittlung von schweren Sexualdelikten. Poster presented at the 14th Fachgruppentagung Rechtspsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Münster, Germany.

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Abstract

Zielsetzung dieser Studie ist die präzise Erforschung der Täter-Opfer Interaktion bei Vergewaltigungen durch Fremdtäter. Veröffentlichte Tätertypologien tun dem polizeilichen Ermittlungsalltag nur unzureichend Genüge, da situativen Einflussvariablen meistens nicht berücksichtigt werden. Das ist umso frappierender, da sich ausreichend empirische Belege finden, die beispielsweise die Auswirkungen des Opferwiderstandes auf das Täterverhalten unterstreichen. Diese ist die erste Studie, die den Tathergang als dynamisches Ganzes mit adäquaten, quantitativen Analysen untersucht.
201 Abläufe von versuchten (n=122) und vollendeten (n=79) Vergewaltigungen aus der belgischen ViCLAS Polizeidatenbank wurden reliabel vertextet (K=.76). Die unterschiedlichen Zusammenhänge zwischen 76 möglichen Täter-und Opferhandlungen (physisch, verbal, sexuell) wurden mit sogenannten Proximitäts-Koeffizienten (Taylor, 2006) analysiert.
Für schon bekannte Zusammenhänge zwischen den Einfluss von vereinzelten aktiven Verteidigungsstrategien auf die Vereitlung van sexuellen Tathandlungen fanden wir zwar Bestätigung, andere signifikante Unterschiede zwischen beiden Deliktarten ließen sich nicht beobachten. Komplexe und dynamische Tatabläufen unterlagen außerdem der Beeinflussung durch Zeit- und Ortsfaktoren.
Original languageGerman
Title of host publication14th Fachgruppentagung Rechtspsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie
EditorsDgp Fachgruppe Fuer Rechtspsychologie
Publication statusPublished - 22 Sep 2012

Bibliographical note

DGP Fachgruppe fuer Rechtspsychologie

Keywords

  • sequence analysis
  • serious sexual assault

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